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Like Father, Like Son

3/23/2019

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Japanese Academy Award für die beste Nebendarstellerin

Genom contra Gewohnheit: die Protagonisten einer Geschichte voller Kreuzungen. (Bild: PD) Geschichten von bei der Geburt vertauschten Babys sind in Literatur und Film ein beliebtes Motiv. Erst wenige Monate sind vergangen, seit man in hiesigen Kinos mit «Le fils de l'autre» der französischen Regisseurin Lorraine Levy einen Film zu diesem Thema, überlagert vom Palästinakonflikt, hat sehen können. Nun hat sich Hirokazu Kore-eda, oftmals als legitimer Erbe von Altmeister Yasujiro Ozu bezeichnet, des Themas angenommen, und natürlich geht es hier wie immer bei diesem derzeit wohl international am meisten präsenten japanischen Regisseur nicht um Politik, sondern um das Ergründen menschlicher Beziehungen. «Richtige» und «falsche» Söhne Die Story ist, wie so oft bei Kore-eda, vordergründig von grosser Einfachheit: Ein gutsituiertes japanisches Paar in urbaner Umgebung, er Architekt, sie Hausfrau, erfährt, dass ihr innig geliebter sechsjähriger Sohn einst bei der Geburt vertauscht wurde, ein Fehler, der sich als krimineller Akt einer Krankenschwester im Spital herausstellt. Die andere Familie, die nun mit dem «richtigen» Sohn zusammenlebt, gehört indes einer anderen sozialen Schicht an, sie besitzt in der Vorstadt einen kleinen Krämerladen für allerlei Elektronikspielzeug, sie sind das, was man gemeinhin «einfache Leute» nennt. Die sofort konsultierten Psychologen des Spitals raten zum möglichst raschen Kindertausch – «bevor es in der Entwicklung der Kinder zu spät ist» –, und der Architekt und seine Frau setzen fortan ihr ganzes soziales Prestige und auch ihre ökonomische Überlegenheit ein, um mit ihrem «wirklichen» Sohn zusammenleben zu können.

Japanese Academy Award Für Den Besten Nebendarsteller

Am Festival von Cannes begeisterte «Like Father, Like Son» Publikum und Medien gleichermassen; der Film wurde von Steven Spielbergs Jury am Ende mit dem Prix du Jury geehrt und hat inzwischen von San Sebastian bis Vancouver Publikumspreise gewonnen - eine universell gültige Geschichte. «Like Father Like. Sep 25, 2014 - Große Dinge in kleine Gesten gelegt: „Like Father, Like Son“, ein Spielfilm des japanischen Regisseurs Hirokazu Kore-eda. Auf die Mütter blickt Hirokazu Kore-eda mit Zärtlichkeit, auch wenn er sie nicht ins Zentrum des Geschehens rückt. Bild: Film Kino Text. Sechs Jahre alt ist Keita (Keita Ninomiya), als.

Japanese Academy Award Für Die Beste Nebendarstellerin

Like Father, Like Son

Derweil die andere Familie und vor allem die beiden kleinen Söhne nicht wissen, wie ihnen geschieht, scheint ein Verhängnis seinen Lauf zu nehmen, unspektakulär, still und ohne grosse emotionale Verwerfungen. Bis dann am Ende, nicht weniger unspektakulär und doch umso eindringlicher die Vernunft über ein archaisches Konzept vom «eigenen Blut» siegt. Verdrängte Vergangenheiten «Like Father, Like Son» ist ein ästhetisch herausragend gestalteter Film, der die Chronologie der dramatischen Ereignisse klug und mit federnder Leichtigkeit aufrollt. Dabei waren Kinder und schwierige Familienverhältnisse in den Filmen von Kore-eda in den letzten Jahren ein häufig wiederkehrendes, geradezu obsessiv verfolgtes Motiv, und in der Schauspielführung von Kindern hat sich der Regisseur längst einen Namen gemacht als einer der grossen Meister des Weltkinos.

In «I Wish», Kore-edas vorherigem Film, ging es um zwei kleine Brüder, die nach der Scheidung ihrer Eltern voneinander getrennt werden und die daraufhin alles unternehmen, um wieder zusammenzukommen. Zuvor behandelte das berührende Drama «Still Walking» die verdrängte Vergangenheit einer Familie, die jeweils am Todestag des ältesten Sohnes beziehungsweise Bruders zusammenkommt. Davor – unterbrochen von Ausflügen ins Genre-Kino («Hana») und in die traurig-absurden Abgründe vereinsamten Grossstadtlebens («Air Doll») hatte er mit «Nobody Knows», einer grossartigen Sozialstudie um vier sich selber überlassene kleine Geschwister in einer Stadtwohnung, seinen wohl bekanntesten Film realisiert. Innerhalb von Kore-edas Werk gehört «Like Father, Like Son» sicher zu den gefälligsten, aber auch abgerundetsten Filmen, und dafür erhielt er dieses Jahr am Filmfestival Cannes den Jurypreis. Er ist zweifellos ein Regisseur, der längst seine ganz eigene Sprache gefunden hat und diese in immer neuen Varianten einzusetzen weiss.

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